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Zoom-Meeting: Wie euch euer Hintergrund nach vorne bringt!

 

Ein Wissenschaftler verrät, warum ihr unbedingt Kunstwerke im Hintergrund braucht

Kunstwerke oder Pixelbrei. Weiße Wand oder ein Walross vor einem Eisberg. Die Entscheidung für den perfekten Zoom-Hintergrund kann darüber entscheiden, ob ihr als der nächste Einstein oder einfach nur als jemand mit fragwürdigem Internetanschluss rüberkommt. Eine Studie zeigt, wie sehr.

Stellt euch vor: Ihr loggt euch in ein Zoom-Meeting ein, und anstatt in ein langweiliges Wohnzimmer oder auf eine völlig kahlen Wand zu blicken, erblickt ihr ein Kunstwerk, eine Bücherwand oder üppig grüne Pflanzen im Hintergrund. Genau dieses Szenario hat sich als Goldstandard für den ersten Eindruck herausgestellt, wie Forscher der Durham University in Großbritannien feststellten. Das Team um den Wissenschaftler Paddy Ross hat sich durch eine Bilderflut gewühlt, um uns diese Weisheiten zu offenbaren.

 

Kultur oder Natur im Hintergrund machen euch (quasi) automatisch zu Genies

Ross und sein Team haben 72 Fotos von 36 Personen ausgesucht, die so aussahen, als ob sie gerade über die tiefgründige Bedeutung von Kaffeesatz nachdachten – oder einfach nur neutral in die Kamera starrten. Diese philosophischen und weniger philosophischen Gesichter wurden dann vor sechs spektakulär unterschiedliche Hintergründe geklatscht: eine langweilige, leere Wand, ein Wohnzimmer, das aussieht, als hätte ein Tornado es gerade verlassen, ein unscharfes Wohnzimmer (für den mysteriösen Vibe), strategisch platzierte Pflanzen (die hoffentlich noch leben), eine Bücherwand für den akademischen Flair und etwas absolut ungewöhnliches, ein Walross vor einem Eisberg, das wahrscheinlich gerade seine Lebensentscheidungen überdenkt.

Dann kam der große Moment: 167 ahnungslose Seelen wurden gebeten, auf einer Skala von "meh" bis "wow" zu entscheiden, wie vertrauenswürdig und schlau sie die Personen vor diesen Hintergründen fanden. Das Ergebnis? Die Pflanzenflüsterer und Bücherwürmer stahlen die Show, während die Wohnzimmer-Dekorateure und Walross-Fans eher Mitleid ernteten. Die leere Wand und das unscharfe Zimmer lagen irgendwo im neutralen Mittelfeld der Bewertungsskala.

 

 

Screenshot: Durham University - Studie: Virtual First Impressions: Zoom backgrounds affect judgements of trust and competence
Screenshot: Durham University - Studie: Virtual First Impressions: Zoom backgrounds affect judgements of trust and competence

 

 

Doch wo bleibt die Kunst?

Bedauerlicherweise fristen Kunstwerke in der wissenschaftlichen Forschung oft noch ein Schattendasein. Wie auch in diesem Fall werden sie äußerst selten in Studien mit einbezogen. Doch es wäre ein kühner Schritt, um die Wissenschaft und auch unsere Arbeitswelt ein Stück weit bunter zu machen. Plötzlich wäre da der Gedanke: Ein gut gewähltes Gemälde im Zoom-Hintergrund könnte nicht nur euer Zuhause verschönern, sondern euch auch als kreative Köpfe auszeichnen. Dieser Ansatz könnte somit neue Türen für die Erforschung der Rolle von Kunst in unserem Alltag und ihrer Wirkung auf die Wahrnehmung von Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit öffnen. Wir glauben, dass originale Kunstwerke mindestens genau so gut abgeschnitten hätten, wie die Pflanzen und Bücher im Hintergrund. Wir Menschen sind einfach Natur- und Kulturverbunden.

 

Fazit: Unterschätzt niemals euren Call-Hintergrund

Paddy Ross, der Zoom-Philosoph der Durham University, bringt es in seiner Studie nochmal auf den Punkt: „In einer Videokonferenz nimmt der Hintergrund den Löwenanteil dessen ein, was die anderen Teilnehmer sehen. Man muss sich also nicht mehr nur Gedanken darüber machen, wie man aussieht und wie man sich den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentiert, sondern auch darüber, in welche Umgebung man sich begibt“. Noch können wir nicht so ganz sagen, ob die Ergebnisse wirklich repräsentativ sind. Aber hey, Vergleichsstudien könnten uns eines Tages die ultimative Antwort bringen und hoffentlich auch Kunstwerke mit einbeziehen.

 

Und bis dahin: Bringt mehr Bücher und Kunstwerke in den Hintergrund und euch damit in den Vordergrund!